Der Gedanke an 620 km im Bus ließ uns schon mal leicht schaudern, als wir heute Morgen aus unserer Hütte kletterten. Wir waren nämlich nicht im Hotel, sondern in einer Art Finnhütte untergebracht. Naja - das war nicht der Bringer, vor allem weil es trotz Klimaanlage und "Miefquirl" unglaublich heiß war. Aber eine Nacht hält man das schon mal aus. Nachdem wir nämlich von Stadtrundgang in Cody zurück gekehrt waren, stellten wir alle unsere Stühle vor die Hütten und haben noch lange bei immer noch mehr als 30°geschwatzt. Schließlich war es unser Bergfest!
Morgens im Bus stimmte uns dann Peter auf die Fahrt ein und versprach uns dramatische Veränderungen in der Landschaft und überhaupt - die Fahrt würde im Fluge vergehen.....
Was sein erstes Versprechen war, sollte er Recht behalten: Wir verließen die Rockys und das ist wörtlich zu verstehen - sie waren einfach nicht mehr da und es begann die Prärie - endlos flaches Land. Dann erhoben sich genauso plötzlich wieder hohe Berge ( über 2000 m ) und wir legten einen Fotostopp ein, verbunden mit einem wunderschönen Spaziergang in den Bighorn Mountains.
Da es noch ziemlich früh am Morgen war, gab es außer uns auch keine anderen Besucher. Hier konnten wir auch eine neue Tierart in unsere Sammlung aufnehmen - Kolibris. Das war ja ganz unglaublich, wie klein diese Vögel sind und wie geschwind sie an der Tränke auftauchten und wieder verschwanden.
Da es noch ziemlich früh am Morgen war, gab es außer uns auch keine anderen Besucher. Hier konnten wir auch eine neue Tierart in unsere Sammlung aufnehmen - Kolibris. Das war ja ganz unglaublich, wie klein diese Vögel sind und wie geschwind sie an der Tränke auftauchten und wieder verschwanden.
Die Bilder lassen sich übrigens alle durch Anklicken vergrößern!! |
Genau so schnell, wie das Gebirge aufgetaucht war, verschwand es wieder und um uns herum war nichts als Prärie - flach und ziemlich öde.
Es dauerte Stunden, bis mal wieder eine kleine Ortschaft auftauchte und die hatte dann Namen wie Buffalo, Greybull oder Shell. Meistens bestanden sie aus halb zerfallenen Holzhäuschen, behaupteten aber auf großen Tafeln "the best place on earth" zu sein.
Es dauerte Stunden, bis mal wieder eine kleine Ortschaft auftauchte und die hatte dann Namen wie Buffalo, Greybull oder Shell. Meistens bestanden sie aus halb zerfallenen Holzhäuschen, behaupteten aber auf großen Tafeln "the best place on earth" zu sein.
Oft wies auch nur ein großes Tor darauf hin, dass sich in weiter Ferne eine Ranch befindet. Irgendwann fielen mir dann die Augen zu und ich erwachte, als wir gegen 13.00 Uhr in einem Ort namens Gillette landeten, wo wir für wenig Geld ein wunderbares "All you can eat" chinesisches Buffet genießen konnten. Das war echt klasse!
Weiter gings. Wir begegneten immer mehr Harleys, allein oder in Gruppen und fragten uns schon langsam, ob hier irgendwo ein Nest sei... Peter klärte uns dann aber auf, dass in der Nähe des Mount Rushmore, in Sturgis, alljahrlich Anfang August das zweitgrößte Bikertreffen der USA stattfindet, zu dem ca. 500 000 Biker (!!!!!!) aus der ganzen Welt erwartet werden. Ja, und einige sind wohl schon da und genießen die (noch) leeren Highways.
Langsam näherten wir uns den Badlands und damit unserem heutigen Ziel, dem MOUNT RUSHMORE, einer Felsformation, in die die Köpfe von vier wichtigen US-Präsidenten in den Stein gehauen wurden: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore "Teddy" Roosevelt.
Die Idee, die hinter diesem Tun stand, war ursprünglich allerdings ganz profan: es sollten nämlich einfach Touristen in den mittleren Westen gelockt werden. Nicht nur, dass dieses Konzept voll aufgegangen ist - der Mount Rushmore hat sich zu einem nationalen Heiligtum, genannt "Shrine of Democracy" entwickelt.
Zuvor stoppten wir aber noch an einer anderen Steinskulptur, die - falls sie jemals fertig werden sollte - sehr wahrscheinlich noch viel gewaltigere Ausmaße haben wird: der Indianerhäuptling CRAZY HORSE, der auf einem Pferd sitzt mit der rechten Hand in Richtung des Landes zeigt, das einmal Indianergebiet der Sioux war. Nun, bis jetzt ist ja schon mal der Kopf zu erkennen.... Dieses Denkmal wird übrigens nicht von der Regierung bezahlt, sondern von einigen Indianerstämmen ( andere sagen, es sei Umweltverschmutzung, den Stein so zu "verunstalten") und über Spenden.
So sieht Crazy Horse im Moment aus - Könnt ihr den Kopf erkennen?? |
....und so soll es wohl mal aussehen. |
Nun näherten wir uns also Mount Rushmore..... aus der Musikanlage unseres Busses erklang immer dramatischer werdende patriotische Musik..... Spannung..... und als dann die Nationalhymne intoniert wurde und uns fast der Drang überkam mit der Hand auf dem Herzen aufzustehen.... konnten wir das Objekt der Begierde zum ersten Mal sehen. Es ist eine Riesenanlage, mit einer "Avenue
of Flags", also den Fahnen der Bundesstaaten und den Daten ihres Beitritts zur USA.
Im unvermeidlichen Gift Shop gibt es dann Schnickschnack aller Art zu kaufen, aber wir unsentimentalen Deutschen erfreuten uns vor allem an den T-Shirts, die man bis zur Größe 5XL (!) erwerben konnte.
Dann fuhren wir weiter nach Rapid City, unserer heutigen Schlafstadt und machten noch einen kleinen "Stadtrundgang" in einem riiiiiesigen WalMart. Mit unseren Tüten konnten wir uns gerade noch ins Hotel retten, bevor sich das erste Gewitter und damit der erste Regen unserer Reise aus dem Himmel auf Rapid City ergoss. Danach trat sehr schnell Stille ein...
Morgen erwarten uns wieder über 600 km durch die Prärie, aber der Höhepunkt kommt dann am Dienstag: 1000 km nach Chicago - mein armer Hintern!
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