Mittwoch, 27. Juli 2011

Groß - Größer - Grand Canyon

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Heute stand eines der von mir als besonderer Höhepunkt der Reise erwartetes Ziel an: der GRAND CANYON. Soviel gehört, soviel gelesen, soviel Wissen aus zweiter Hand an Schüler verbreitet.... Und heute sollte ich ihn endlich sehen.
Wir verließen also LV bei 37 Grad und machten uns auf den Weg in ca. 1800 m Höhe.
Der Weg führte uns entlang der legendären ROUTE 66, dem ersten Interstate Highway der USA , der von Chicago nach LA führte und direkt am Santa Monica Beach endet. Weltweit bekannt geworden ist er duch den Film „Easy Rider“ mit Peter Fonda, Jack Nicholsen und Antony Hopkins. Heute hat die Straße verkehrstechnisch kaum noch Bedeutung und lebt vor allem vom Ruf und der Erinnerung an die wilden 70er Jahre. Wir hielten in einem kleinen Ort namens SEELIGMAN  - das pure Panoptikum mit kleinen Läden , die von alt gewordenen Hippies geführt werden. Es war irgendwie witzig und traurig und anrührend zugleich und ob diese Legende noch lange überlebt, wage ich zu bezweifeln..





Unser Guide hatte schon im Vorfeld alle Möglichkeiten erläutert, was man so am Grand Canyon machen kann: vom (kostenlosen) Wandern bis zu (hochpreisigen) Hubschrauberrundflügen.  Wie viele andere auch, hatten wir uns für einen Triangle-Flug entschieden, der nicht nur den Flug über und im Grand Canyon beinhaltete, sondern auch noch einen Ausflug zum Monument Valley in die Navajo  Reservation sowie einen weiteren Flug zum Lake Powell,  dem größten künstlichen See der USA, entstanden durch das Aufstauen des Colorado River. Die Vorfreude war also groß ,erhielt aber gleich erst mal einen Dämpfer: das Wetter am GC war ausgesprochen besch...en. Dauerregen und so tief hängende Wolken, dass keine Flüge stattfinden konnten, ja noch nicht einmal die Sicht in den Canyon gegeben war.... Betretene Gesichter all überall – so weit gereist uns dann.... Peter versuchte uns zu trösten und meinte, das Wetter ändere sich stündlich. Und recht hatte er!   Als wir ankamen, tröpfelte es zwar noch ein wenig, aber die Wolken zogen sich mehr und mehr zurück und gaben den Blick auf ein atemberaubendes Naturwunder preis.  „Nature ist the Art of God“ – wie wahr!!  Meine Vorstellungen von der Größe und Erhabenheit dieses Canyons wurden bei Weitem übertroffen. Wir wanderten dann ca. 4 km am Rand des Canyons entlang , wo es zwar einen offiziellen Weg gab, aber auch immer die Möglichkeit, WIRKLICH am Rand herumzuklettern. Mit dem Ziel spektakuläre Fotos zu schießen, wurde das  natürlich auch probiert, aber eigentlich waren die Leute ziemlich diszipliniert. Zum Abschluss des Tages hatte unser Guide dann auch noch die gute Nachricht, dass unsere Flüge stattfinden würden!!!



Tags drauf fuhren wir gleich nach dem Frühstück ( Toast, Ei, Hamburger, Obst Joghurt, viiiiel Kaffee) zum Flughafen. Uns erwartete eine kleine Propellermaschine mit 9 Fensterplätzen und schon ging es los:  ein langer Anflug über die Hochebene und plötzlich stockte einem der Atem, weil die Kante des Canyons dann trotz aller gespannten Erwartung plötzlich und unvermittelt erschien.. Wir glitten ca. 30 min über dem Canyon, jeder Anblick eindrucksvoller als der gerade aufgenommene, um dann weitere 30 min über dem Indianergebiet auf dem Hochplateau  zu kreisen.


Nach der Landung im Reservat erwarteten uns größere Jeeps, die uns ins MONUMENT VALLEY brachten. Dass wir unterwegs einen lauten Knall hörten und mit geplatztem Vorderreifen stecken blieben, erwähne ich nur kurz, denn es hat den Ausflug eher nicht gefährdet.

Die dann folgenden Bilder kennt jeder, der schon mal einen Western gesehen hat, besonders die alten aus den 50/60er Jahren. Wenn der Cowboy irgendwo in den Sonnenuntergang reitet, dann mit ziemlicher Sicherheit hier. Riesige Tafelberge erheben sich unvermittelt aus der Ebene und bildet Formen, die als Hase, Elefant, Daumen, 3 Schwestern oder Alfred Hitchcocks Nase benannt werden. 


Das W und das V bedeuten "Welcome Visitors"


Ja, und dann erschien er, der Held meiner Kindertage: Chingachgook die Große Schlange, Hokaitho der Sohn der großen Bärin.... oder war es doch nur der Indianer aus der Kytta-Salben-Werbung? Seufz!

Weiter ging es dann wieder im Flugzeug zum LAKE POWELL. Nie im Leben hätte ich das Gewässer als See erkannt, sieht es doch von oben eher wie ein riesiges Flussdelta aus.  Eindrucksvoll ist auch die gewaltige Staumauer des Powell-Dammes, die wir später auch noch im Bus überquert haben. Das größte Naturwunder ist hier die Rainbowbridge, die größte Steinbrücke der Welt. Sie ist so groß, dass sie locker über das Capitol in Washington passen würde.

Nach 4 h kehrten wir mit verklärten Gesichtern zu unserem Bus zurück und starteten in zur nächsten unbeschreiblich eindrucksvollen Attraktion, dem BRYCE CANYON.

P.S. Es funktioniert wieder *ganz doll freu und danke an Michael*! 

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