Samstag, 30. Juli 2011

Yellowstone Nationalpark


 Yellowstone Nationalpark

Oh, gestern war ein langer Tag – unser Ziel von Salt Lake City  aus war der Yellowstone Nationalpark. Um dorthin zu kommen, mussten wir uns weiter durch die Rocky Mountains wühlen. Immer höher, immer tiefer hinein. Und endlich sahen die Rockys auch so aus, wie man sie sich gemeinhin vorstellt: dunkle Fichten-und Kiefernwälder soweit das Auge reicht, wilde Flüsse, die sich durch tiefe Schluchten schlängeln, das alles umsäumt von saftigen Wiesen, die blau, weiß und vor allem gelb frühlingshaft blühten und umrahmt hohen, zum Teil noch mit Schnee bedeckten Bergen. Diese waren übrigens so um die 3000m hoch, während wir uns auf ca. 2000m Höhe bewegten.




Etwas unscharf -weil aus dem Bus fotografiert, aber es ist ein Wapiti Hirsch




Einfach eine Augenweide, die auf Fotos leider nur bedingt wiedergegeben werden kann. Wir durchfuhren also zuerst den Teton Nationalpark, der  wunderschön, aber nicht Ziel unserer heutigen Etappe war und erreichten am späten Nachmittag den Yellowstone, wo wir die Erruption des gewaltigsten aller hier vorkommenden Geysire „Old Faithful“ beobachten wollten. Das war übrigens eine logistische Meisterleistung: während Old Faithful noch vor wenigen Jahren aller 30 min. losspuckte, müssen die Besucher jetzt schon 90 min warten, weil sich durch Erdbebenaktivität das ganze Gelände quasi verschoben hat und OF sehr viel länger braucht um sich zu „sammeln“. Der Ausbruch war also für 17.45 , +/- 10 min  vorausgesagt, wir waren 17.30 da und kaum hatten wir auf der Besuchertribüne Platz genommen ( gibt es dort tatsächlich) sprudelte er gewaltig los. Die Wasserorgel vor dem Bellagio in LV ist nichts dagegen!!




Da dieses Spektakel schnell „abgehakt“ war, hatte Peter die Idee, an diesem Abend noch einen anderen – außerplanmäßigen – Höhepunkt mitzunehmen. Wir fuhren also weiter hinein in das Gebiet mit der ausgesprochen dünnen Erdkruste – überall dampfte, brodelte und sprudelte es sehr eindrucksvoll. Wir hielten an einem Ort, der Fountain Paint Pot heißt, was man ungefähr mit „ Topf der farbigen Quellen“ übersetzen könnte. Über ein riesiges Gebiet sprudelte es sanft aus dem Boden und durch die ausgewaschenen Mineralien nahm das Wasser ganz verschiedenen Farben an, von hellblau über weiß und gelb in allen möglichen Nuancen. Und am Rand der warmen Strömungen hatten sich große Bakterienteppiche gebildet, die ein kräftiges orange lieferten. Man kam sich vor, wie in die Entstehungszeit unseres Planeten zurück versetzt.


Die Bäume sind verkalkt - sieht das nicht gespenstisch aus?


Einzig störend waren Myriaden von chinesischen Touristen, die kaum ein Auge für die Natur hatten, wenn sie sich nur davor fotografieren lassen konnten. Dazu stellten sie sich als Großfamilien immer so geschickt auf den Weg, dass keiner auch nur irgendwie daran vorbei kam. Zuerst höflich wartend, bis auch noch die letzte Oma und der Hund abgelichtet waren, sind wir schließlich aus reiner Notwehr dazu übergegangen, einfach durchs Bild zu laufen....
Gegen 8 Uhr waren wir dann in unserem Hotel – bisher waren übrigens alle Hotels top – und da blieb nur noch Kraft für einen Absacker in der Lobby und dann fielen wir  in unser supergemütliches Kingsize Bett mit 3  riesengroßen Kissen.....

Aber wir sind ja nicht zum Schlafen hier – und so ging es heute morgen wieder hinein in den Yellowstone . Wir wollten die eindrucksvollen Wasserfälle besuchen, einen Schlamm spuckenden Vulkan und das Drachenmaul, eine heiße Quelle, die rhythmisch aus einem Felsen sprudelt und deren Wasserschwall wie die Zunge  von eben einem Drachen aussieht.




Das ist das Drachenmaul, the  Dragon Mouth

Und hier der Schlammvulkan - kann man sehen wie er blubbert? Schade, dass man es nicht riechen kann, die Schwefelverbindungen stanken gewaltig vor sich hin....

Vor allem aber wollten wir heute Tiere sehen: die riesigen Wapiti Hirsche, Büffel in möglichst großen Herden und vor allem natürlich den Grizzly. Aber im Yellowstone ist es wie im Leipziger Zoo: die Tiere sind da, denken aber gar nicht daran, sich den doofen Touris zu zeigen. Unsere magere Ausbeute: ein Wapiti, der im Gras saß (!) und friedlich vor sich hinkaute., ca. 20 Büffel, leider meist als Einzeltiere. Einer davon war schwer verletzt, er hatte sich offenbar den rechten Hinterlauf gebrochen und schleppte sich vor uns über die Straße. (Vielleicht hätten wir da auf den Bären und die Geier warten sollen?) Und das wars auch schon – ach, nein beim Mittagessen im Freien rannten immer Erdmännchen um uns herum und hofften auf einen Abfall. Ist aber strengstens verboten und so musste sich das Tier selber kümmern.



Das ist der arme Kerl, der seinen Hinterlauf wohl gebrochen hatte.


Dann verließen wir den NP und es boten sich nochmals unvergessliche Bilder: weil nämlich der Park vor ca. 20 Jahren zu großen Teilen einem Feuer zum Opfer fiel, kann man jetzt, da das Grün erst am Nachwachsen ist, die Großartigkeit und Weite des Parks
Ermessen. Je höher die Bäume werden, umso mehr wird die Sicht eingeschränkt sein. Das war dann doch noch ein versöhnlicher Abschluss.



Am Nachmittag erreichten wir unser Ziel CODY, die wildeste Westernstadt im Wilden Westen und Heimat des legendären Buffalo Bill. Zum Schreien!!!  Hier laufen die Leute tatsächlich genau so herum, wie man sich das in Europa so vorstellt: Jeans, Westernstiefel, Cowboyhut und Schnickschnack am Hals. Es wäre übrigens sogar erlaubt, eine Waffe zu tragen,nur müsste diese beim Betreten öffentlicher Gebäude immer abgelegt werden. Und das ist wohl sogar den Leuten hier zu umständlich.

Thomas ließ sich nicht davon überzeugen, dass so ein kleidsamer Hut ein gutes Mitbringsel sei...

In Cody hat Buffalo Bill jede Menge Denkmäler

Wir nutzen die Gelegenheit und machten uns in einem urigen Restaurant – es sah aus, als hätte Buffalo Bill persönlich hier schon gespeist – über zwei superleckere Megasteaks her.  Hmmmmm, leck die Lippen und schnalz mit der Zunge – das ist Fleisch!!!

Danach saßen wir noch vor unserem kleinen Bungalow und haben Bergfest gefeiert. Morgen geht es zum Mount Rushmore und nach den angenehmen 27° werden es morgen wohl wieder 36° !



1 Kommentar:

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