Heute
führt uns die Reise nach Los Angeles – stundenlang vorbei an Feldern, die die
ganze Palette an Obst und Gemüse bieten: Wein, Pfirsiche, Mais. Äpfel und und
und in unglaublichen Ausdehnungen. Aber
das Unglaublichste ist: all diese Flächen werden ausnahmslos künstlich
bewässert. It never rains in California
....Das ist wirklich so. Das Wasser wird im Gebirge, den Rockys , gesammelt und
über künstliche Kanäle in die Plains geleitet. Seit dem 11.9.2001 gelten diese
Kanäle übrigens als potentielles Angriffsziel für Terroristen und werden
ziemlich gut bewacht.
Dann
gibt es wieder Hügel mit nun allerdings immer
dichter werdender Bewachsung ( gibt es das Wort?? ) und plötzlich sind
wir auf einer 5-spurigen Autobahn, die geradewegs nach LA führt. Die Stadt ist
völlig anders als SF. Viel amerikanischer – riesige Ausmaße , ein Stadtzentrum,
das Geschäftszentrum und daher eher ohne wirkliches Leben ist. Dafür dreht sich
alles um Film und Hollywood. Die Gegend um den Hollywood Boulevard, wo die
Oskarverleihung stattfindet und der
berühmte Walk of Fame nach bekannten Namen abgesucht werden kann, ist eine
einzige Touristen-und Kommerzveranstaltung, weswegen wir auch schnell das
Weite gesucht haben.
Allerdings wären wir ja auch nicht von dieser Welt
gewesen, hätten wir irgendetwas anderes erwartet.....Aber irgendwie hatte das
alles nichts von dem Glamour, der über die Medien in die Welt verbreitet wird.
Die berühmte Treppe der Stars ist einer Kaufhaustreppe nicht unähnlich und das
Kodak Theatre sieht – besonders von hinten- aus, als bräuchte es dringend eine
Sanierung. Irgendwie findet hier ein Vorurteil Bestätigung: mehr Schein als
Sein.
Da war mir der Sunset Boulevard mit seinen zerschrammten Musikkneipen
sehr viel lieber, weil alles irgendwie ehrlicher erschien. Aber Vorsicht –
mancher der Clubs ist auch einfach nur auf alt oder Vintage gemacht!
Dann
ging es zum Farmer’s Market, einem riesigen Markt, wo man nicht nur Obst,
Gemüse und Fleisch aller Art kaufen, sondern es auch gleich noch lecker
zubereitet essen kann. Also die verschiedenen Sorten von Rindersteaks haben mir
schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen... man konnte einfach sehen,
dass es gutes Fleisch ist. Es hatte aber auch seinen Preis!! Schweinefleisch wird hier übrigens kaum
gegessen und ist entsprechend billig. Wir waren dann bei Moische, einem Juden,
und es gab lecker vegetarisch!
Wir
halten häufiger an sehr gut sortierten Supermärkten – aber wer frisch
essen will, muss auch seinen Preis dafür bezahlen. In Californien, wo das
Gemüse quasi vor der Tür wächst, ist es leider auch ziemlich teuer ( 1 Pfirsich ca. 1$
). Aber wegen der Bewässerung sind die Produktionskosten eben hoch.
Unser
nächstes Ziel war dann der Rodeo Drive, der ehemals ultimativen Einkaufsmeile, die
aber schon lange Konkurrenz bekommen hat, dann weiter zum einstigen Wohnhaus von Marylin Monroe und
zum Gebäude der LA Philharmonie. Das war nun aber wirklich ein Höhepunkt.
Grandiose Architektur - wir waren sehr beeindruckt.
Für
den Abend hatte unser Guide noch ein besonderes Erlebnis für uns vorbereitet:
wir fuhren zum Venice Beach und dann nach Santa Monica. Mann-0-Mann – da tobt
das Leben und die wilden Flower Power Zeiten sind wieder da. Überall Musiker,
Maler, Schmuckdesigner, dazu die jungen Leute mit ihren Skateboard-Kunststücken
oder völlig neuen Zeitvertreibungen, die vielleicht irgendwann einmal zum Trend werden und von
hier aus die Welt erobern. Einfach gigantisch!!
Viel der Leute haben aber nur eins im Sinn: sich zu zeigen. Also da konnte
man Gestalten sehen, da wußte man nicht, ob man Lachen oder weinen oder ihnen
vielleicht einen Spiegel schenken sollte.
Während
nun also Venice Beach ein wenig alternativ anmutete, ist Santa Monica ein
moderner Konsumtempel, wo quasi alle Marken dieser Welt zu finden sind ( fast
alle, Vincent – Sixpack France gab es leider nicht). Und da verbringen die
Leute nach einem Strand- oder Arbeitstag mit Kind und Kegel den Abend – gehen
shoppen, essen und erfreuen sich an den Selbstdarstellern. Irgendwie kam mir der Vergleich mit Cannes in
den Sinn – aber Cannes ist dann doch sehr anders – ich glaube, weil die Leute
anders sind. WoW -Evi, was war das denn für eine Weisheit!!! Aber ich glaube, ich fange an das LA Lebensgefühl zu
begreifen: der Sommer ist endlos, die
Sonne scheint immer - du bist für immer
jung und das Leben währet ewiglich.
Mindestens die ersten beiden Punkte sind unbestritten!!
P.S. Unser Guide jammert immer über die kalten
Temperaturen des Pazifik ( das Wasser
kommt direkt aus dem Polarmeer !!) Wir
waren natürlich drin, und – puh, eine Osteeurlauber wirft das nicht um, aber
wer natürlich 25 Grad im Wasser haben will.....
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