Montag, 25. Juli 2011

Los Angeles

Heute führt uns die Reise nach Los Angeles – stundenlang vorbei an Feldern, die die ganze Palette an Obst und Gemüse bieten: Wein, Pfirsiche, Mais. Äpfel und und und   in unglaublichen Ausdehnungen. Aber das Unglaublichste ist: all diese Flächen werden ausnahmslos künstlich bewässert.  It never rains in California ....Das ist wirklich so. Das Wasser wird im Gebirge, den Rockys , gesammelt und über künstliche Kanäle in die Plains geleitet. Seit dem 11.9.2001 gelten diese Kanäle übrigens als potentielles Angriffsziel für Terroristen und werden ziemlich gut bewacht.
Dann gibt es wieder Hügel mit nun allerdings immer  dichter werdender Bewachsung ( gibt es das Wort?? ) und plötzlich sind wir auf einer 5-spurigen Autobahn, die geradewegs nach LA führt. Die Stadt ist völlig anders als SF. Viel amerikanischer – riesige Ausmaße , ein Stadtzentrum, das Geschäftszentrum und daher eher ohne wirkliches Leben ist. Dafür dreht sich alles um Film und Hollywood. Die Gegend um den Hollywood Boulevard, wo die Oskarverleihung  stattfindet und der berühmte Walk of Fame nach bekannten Namen abgesucht werden kann, ist eine einzige Touristen-und Kommerzveranstaltung, weswegen wir auch schnell das Weite gesucht haben.
Allerdings wären wir ja auch nicht von dieser Welt gewesen, hätten wir irgendetwas anderes erwartet.....Aber irgendwie hatte das alles nichts von dem Glamour, der über die Medien in die Welt verbreitet wird. Die berühmte Treppe der Stars ist einer Kaufhaustreppe nicht unähnlich und das Kodak Theatre sieht – besonders von hinten- aus, als bräuchte es dringend eine Sanierung. Irgendwie findet hier ein Vorurteil Bestätigung: mehr Schein als Sein.
Da war mir der Sunset Boulevard mit seinen zerschrammten Musikkneipen sehr viel lieber, weil alles irgendwie ehrlicher erschien. Aber Vorsicht – mancher der Clubs ist auch einfach nur auf alt oder Vintage gemacht!
Dann ging es zum Farmer’s Market, einem riesigen Markt, wo man nicht nur Obst, Gemüse und Fleisch aller Art kaufen, sondern es auch gleich noch lecker zubereitet essen kann. Also die verschiedenen Sorten von Rindersteaks haben mir schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen... man konnte einfach sehen, dass es gutes Fleisch ist. Es hatte aber auch seinen Preis!!  Schweinefleisch wird hier übrigens kaum gegessen und ist entsprechend billig. Wir waren dann bei Moische, einem Juden, und es gab lecker vegetarisch!
Wir halten häufiger an sehr gut sortierten Supermärkten – aber wer frisch essen will, muss auch seinen Preis dafür bezahlen. In Californien, wo das Gemüse quasi vor der Tür wächst, ist es leider auch ziemlich teuer ( 1 Pfirsich ca. 1$ ). Aber wegen der Bewässerung sind die Produktionskosten eben hoch.
Unser nächstes Ziel war dann der Rodeo Drive, der ehemals ultimativen Einkaufsmeile, die aber schon lange Konkurrenz bekommen hat, dann weiter  zum einstigen Wohnhaus von Marylin Monroe und zum Gebäude der LA Philharmonie. Das war nun aber wirklich ein Höhepunkt. Grandiose Architektur - wir waren sehr beeindruckt.
Für den Abend hatte unser Guide noch ein besonderes Erlebnis für uns vorbereitet: wir fuhren zum Venice Beach und dann nach Santa Monica. Mann-0-Mann – da tobt das Leben und die wilden Flower Power Zeiten sind wieder da. Überall Musiker, Maler, Schmuckdesigner, dazu die jungen Leute mit ihren Skateboard-Kunststücken oder völlig neuen Zeitvertreibungen, die vielleicht  irgendwann einmal zum Trend werden und von hier aus die Welt erobern. Einfach gigantisch!!  Viel der Leute haben aber nur eins im Sinn: sich zu zeigen. Also da konnte man Gestalten sehen, da wußte man nicht, ob man Lachen oder weinen oder ihnen vielleicht einen Spiegel schenken sollte.
Während nun also Venice Beach ein wenig alternativ anmutete, ist Santa Monica ein moderner Konsumtempel, wo quasi alle Marken dieser Welt zu finden sind ( fast alle, Vincent – Sixpack France gab es leider nicht). Und da verbringen die Leute nach einem Strand- oder Arbeitstag mit Kind und Kegel den Abend – gehen shoppen, essen und erfreuen sich an den Selbstdarstellern.  Irgendwie kam mir der Vergleich mit Cannes in den Sinn – aber Cannes ist dann doch sehr anders – ich glaube, weil die Leute anders sind. WoW -Evi, was war das denn für eine Weisheit!!!  Aber ich glaube, ich fange an das LA Lebensgefühl zu begreifen:  der Sommer ist endlos, die Sonne scheint immer  - du bist für immer jung und das Leben währet ewiglich.  Mindestens die ersten beiden Punkte sind unbestritten!!
P.S.  Unser Guide jammert immer über die kalten Temperaturen des Pazifik  ( das Wasser kommt direkt aus dem Polarmeer !!)  Wir waren natürlich drin, und – puh, eine Osteeurlauber wirft das nicht um, aber wer natürlich 25 Grad im Wasser haben will.....

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