Irgendwie haben die langen Busfahrten auch was für sich – da kann ich nämlich mein Tagebuch schreiben und brauche dann die Texte nur noch in den Blog zu kopieren, sobald Internet vorhanden ist. Gestern in Las Vegas war das allerdings ein ziemlicher Reinfall. Ich hatte mir für teure $ 12.99 ein 24 h Paket extra schnelles Internet gebucht und es stürzte andauernd ab. Aber unser Guide meinte, das sei ohnehin alles System. Schließlich soll ich nicht auf dem Zimmer sitzen und mich mit dem Internet beschäftigen, sondern im Casino Geld ausgeben. Naja. Ich war jedes Mal irritiert, wenn ich in ein Hotel kam und die Unmassen an Leuten an den Geräten sitzen sah – völlig egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Übrigens darf man in den meisten Casinos rauchen! Und das in den USA, wo man am liebsten das Rauchen auch noch in den eigenen vier Wänden verbieten will!!!
Nachdem wir also gestern gegen 16.00 Uhraus dem Death Valley zurückgekehrt waren, haben wir erst mal ein kleines Ruhepäuschen eingelegt und uns dann ab 18. 00 Uhr nochmal ins Getümmel gestürzt. Rundgang durch verschiedene Hotels, die ja, wie gesagt, alle unter einem bestimmten Motto stehen. Erster Anlaufpunkt war das PARIS - NEW YORK und die gesamte Hotelhalle war eine Nachbildung des Montmatre mit kleinen Straßencafes, lauschigen Ecken, Läden und natürlich geschickt darin eingebundenen Spielautomaten.
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Und immer dran denken - das ist alles IM Casino!! |
Weiter ging es zum MIRAGE , dessen Attraktion ein Delphinarium und die Weißen Tiger von Siegfried und Roy sind. Leider war dort schon geschlossen, aber hinter der Rezeption ist ein mit 90 000 l Wasser gefülltes Aquarium, in dem sich allerlei Getier tümmelt..
Weiter zum WYNN, einem edlen Palast mit einer Kupferglasfassade, die so ausgerichtet ist, dass sie bei Sonnenuntergang ganz Las Vegas überstrahlt. Und in diesem Hotel fand ich ihn dann – einen Schuhladen von Manolo Blahnik! Klopf, klopf, klopf machte da das kleine Evi-Herz, aber zu solchen Schuhen werde ich es wohl in diesem Leben nicht mehr bringen... Und während ich noch so vor mich hin seufzte, kam doch tatsächlich ein arabisches Pärchen und betrat schnurstracks das Geschäft. Nicht, dass ich es der jungen Frau nicht gönne, aber was macht eine gottgläubige Muslim Familie im Sündenbabel LV??? Und was will eine voll verschleierte Frau mit solchen Schuhen? Sie kann sich ja doch nicht damit zeigen? Hach, das Leben kann so ungerecht sein...
Zu unserer letzten Station fuhren wir mit dem Bus nach Downtown , vorbei am Stratosphere Tower, auf dessen Spitze sich unglaubliche Fahrgeschäfte befinden: Auf 350m Höhe kann man in ein Kettenkarussel steigen, das sich über dem Rand des Turms dreht, oder Bungee Jumping machen, oder sich mit einer Art Schleuder über den Rand des Turmes hinausschnipsen lassen. Alles nichts für mich, deshalb weiter zur FREEMONT STREET MALL, eine völlig überdachte Einkaufsmeile, wo stündlich unglaubliche Licht- und Soundshows stattfinden. Die Zeit dazwischen vertreibt man sich natürlich im Casino oder man lässt sich auf einer horizontal verlaufenden Seilbahn über die Köpfe der Leute hinweg ca. 100m durch die Mall schleudern ( gern auch mit den Einkaufstüten in der Hand). Pünktlich 22.00 Uhr erschien dann Freddy Mercury an der Decke und in spektakulärer Weise wurde „We will rock you und We are the Champions als Lichtspektakel über die gesamte Dachfläche der 500m langen Mall zelebriert. Ich merke schon, mir gehen langsam die Superlative aus... Ausdruck also eher „befriedigend“!
Dann mit dem ÖPNV ( für Helga: der öffentliche Personennahverkehr :-)zurück an den Strip – unsere Tickets wurden 2x kontrolliert und die Ticket Inspectoren sahen nicht so aus, als würden sie sich auch nur die kleinste Unkorrektheit gefallen lassen. Überhaupt muss man keinerlei Angst haben. Weder die (leider )vielen Obdachlosen noch die verrückten Hippies treten einem zu nahe und wenn man nach einem $ gefragt wird und nichts gibt, ist es auch ok.
Heute Morgen die übliche Prozedur: 6,7,8 – das wäre doch gelacht! und dann hieß es : Good bye Las Vegas!!
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