Sonntag, 31. Juli 2011

Mount Rushmore

Der Gedanke an 620 km im Bus ließ uns schon mal leicht schaudern, als wir heute Morgen aus unserer Hütte kletterten. Wir waren nämlich nicht im Hotel, sondern in einer Art Finnhütte untergebracht. Naja - das war nicht der Bringer, vor allem weil es trotz Klimaanlage und "Miefquirl" unglaublich heiß war. Aber eine Nacht hält man das schon mal aus. Nachdem wir nämlich von Stadtrundgang in Cody zurück gekehrt waren, stellten wir alle unsere Stühle vor die Hütten und haben noch lange bei immer noch mehr als 30°geschwatzt. Schließlich war es unser Bergfest!
Morgens im Bus stimmte uns dann Peter auf die Fahrt ein und versprach uns dramatische Veränderungen in der Landschaft und überhaupt - die Fahrt würde im Fluge vergehen.....
Was sein erstes Versprechen war, sollte er Recht behalten: Wir verließen die Rockys und das ist wörtlich zu verstehen - sie waren einfach nicht mehr da und es begann die Prärie - endlos flaches Land. Dann erhoben sich genauso plötzlich wieder hohe Berge ( über 2000 m ) und wir legten einen Fotostopp ein, verbunden mit einem wunderschönen Spaziergang in den Bighorn Mountains.





Da es noch ziemlich früh am Morgen war, gab es außer uns auch keine anderen Besucher. Hier konnten wir auch eine neue Tierart in unsere Sammlung aufnehmen - Kolibris. Das war ja ganz unglaublich, wie klein diese Vögel sind und wie geschwind sie an der Tränke auftauchten und wieder verschwanden.


Die Bilder lassen sich übrigens alle durch Anklicken vergrößern!!
Genau so schnell, wie das Gebirge aufgetaucht war, verschwand es wieder und um uns herum war nichts als Prärie - flach und ziemlich öde.


Es dauerte Stunden, bis mal wieder eine kleine Ortschaft auftauchte und die hatte dann Namen wie Buffalo, Greybull oder Shell. Meistens bestanden sie aus halb zerfallenen Holzhäuschen, behaupteten aber auf großen Tafeln "the best place on earth" zu sein.
Oft wies auch nur ein großes Tor darauf hin, dass sich in weiter Ferne eine Ranch befindet. Irgendwann fielen mir dann die Augen zu und ich erwachte, als wir gegen 13.00 Uhr in einem Ort namens Gillette landeten, wo wir für wenig Geld ein wunderbares "All you can eat" chinesisches Buffet genießen konnten. Das war echt klasse!
Weiter gings. Wir begegneten immer mehr Harleys, allein oder in Gruppen und fragten uns schon langsam, ob hier irgendwo ein Nest sei... Peter klärte uns dann aber auf, dass in der Nähe des Mount Rushmore, in Sturgis, alljahrlich Anfang August das zweitgrößte Bikertreffen der USA stattfindet, zu dem ca. 500 000 Biker (!!!!!!)  aus der ganzen Welt erwartet werden. Ja, und einige sind wohl schon da und genießen die (noch) leeren Highways.

Langsam näherten wir uns den Badlands und damit unserem heutigen Ziel, dem MOUNT RUSHMORE, einer Felsformation, in die die Köpfe von vier wichtigen US-Präsidenten in den Stein gehauen wurden: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore "Teddy" Roosevelt.
Die Idee, die hinter diesem Tun stand, war ursprünglich allerdings ganz profan: es sollten nämlich einfach Touristen in den mittleren Westen gelockt werden. Nicht nur, dass dieses Konzept voll aufgegangen ist - der Mount Rushmore hat sich zu einem nationalen Heiligtum, genannt "Shrine of Democracy" entwickelt. 

Zuvor stoppten wir aber noch an einer anderen Steinskulptur, die - falls sie jemals fertig werden sollte - sehr wahrscheinlich noch viel gewaltigere Ausmaße haben wird: der Indianerhäuptling CRAZY HORSE, der auf einem Pferd sitzt mit der rechten Hand in Richtung des Landes zeigt, das einmal Indianergebiet der Sioux war. Nun, bis jetzt ist ja schon mal der Kopf zu erkennen.... Dieses Denkmal wird übrigens nicht von der Regierung bezahlt, sondern von einigen Indianerstämmen ( andere sagen, es sei Umweltverschmutzung, den Stein so zu "verunstalten") und über Spenden.

So sieht Crazy Horse im Moment aus - Könnt ihr den Kopf erkennen??


....und so soll es wohl mal aussehen.

Nun näherten wir uns also Mount Rushmore..... aus der  Musikanlage unseres Busses erklang immer dramatischer werdende patriotische Musik..... Spannung..... und als dann die Nationalhymne intoniert wurde und uns fast der Drang überkam mit der Hand auf dem Herzen aufzustehen.... konnten wir das Objekt der Begierde zum ersten Mal sehen. Es ist eine Riesenanlage, mit einer "Avenue
of Flags", also den Fahnen der Bundesstaaten und den Daten ihres Beitritts zur USA.





Im unvermeidlichen Gift Shop gibt es dann Schnickschnack aller Art zu kaufen, aber wir unsentimentalen Deutschen erfreuten uns vor allem an den T-Shirts, die man bis zur Größe  5XL (!) erwerben konnte.


Dann fuhren wir weiter nach Rapid City, unserer heutigen Schlafstadt und machten noch einen kleinen "Stadtrundgang" in einem riiiiiesigen WalMart. Mit unseren Tüten konnten wir uns gerade noch ins Hotel retten, bevor sich das erste Gewitter und damit der erste Regen unserer Reise aus dem Himmel auf Rapid City ergoss. Danach trat sehr schnell Stille ein...



Morgen erwarten uns wieder über 600 km durch die Prärie, aber der Höhepunkt kommt dann am Dienstag: 1000 km nach Chicago - mein armer Hintern!

Samstag, 30. Juli 2011

Yellowstone Nationalpark


 Yellowstone Nationalpark

Oh, gestern war ein langer Tag – unser Ziel von Salt Lake City  aus war der Yellowstone Nationalpark. Um dorthin zu kommen, mussten wir uns weiter durch die Rocky Mountains wühlen. Immer höher, immer tiefer hinein. Und endlich sahen die Rockys auch so aus, wie man sie sich gemeinhin vorstellt: dunkle Fichten-und Kiefernwälder soweit das Auge reicht, wilde Flüsse, die sich durch tiefe Schluchten schlängeln, das alles umsäumt von saftigen Wiesen, die blau, weiß und vor allem gelb frühlingshaft blühten und umrahmt hohen, zum Teil noch mit Schnee bedeckten Bergen. Diese waren übrigens so um die 3000m hoch, während wir uns auf ca. 2000m Höhe bewegten.




Etwas unscharf -weil aus dem Bus fotografiert, aber es ist ein Wapiti Hirsch




Einfach eine Augenweide, die auf Fotos leider nur bedingt wiedergegeben werden kann. Wir durchfuhren also zuerst den Teton Nationalpark, der  wunderschön, aber nicht Ziel unserer heutigen Etappe war und erreichten am späten Nachmittag den Yellowstone, wo wir die Erruption des gewaltigsten aller hier vorkommenden Geysire „Old Faithful“ beobachten wollten. Das war übrigens eine logistische Meisterleistung: während Old Faithful noch vor wenigen Jahren aller 30 min. losspuckte, müssen die Besucher jetzt schon 90 min warten, weil sich durch Erdbebenaktivität das ganze Gelände quasi verschoben hat und OF sehr viel länger braucht um sich zu „sammeln“. Der Ausbruch war also für 17.45 , +/- 10 min  vorausgesagt, wir waren 17.30 da und kaum hatten wir auf der Besuchertribüne Platz genommen ( gibt es dort tatsächlich) sprudelte er gewaltig los. Die Wasserorgel vor dem Bellagio in LV ist nichts dagegen!!




Da dieses Spektakel schnell „abgehakt“ war, hatte Peter die Idee, an diesem Abend noch einen anderen – außerplanmäßigen – Höhepunkt mitzunehmen. Wir fuhren also weiter hinein in das Gebiet mit der ausgesprochen dünnen Erdkruste – überall dampfte, brodelte und sprudelte es sehr eindrucksvoll. Wir hielten an einem Ort, der Fountain Paint Pot heißt, was man ungefähr mit „ Topf der farbigen Quellen“ übersetzen könnte. Über ein riesiges Gebiet sprudelte es sanft aus dem Boden und durch die ausgewaschenen Mineralien nahm das Wasser ganz verschiedenen Farben an, von hellblau über weiß und gelb in allen möglichen Nuancen. Und am Rand der warmen Strömungen hatten sich große Bakterienteppiche gebildet, die ein kräftiges orange lieferten. Man kam sich vor, wie in die Entstehungszeit unseres Planeten zurück versetzt.


Die Bäume sind verkalkt - sieht das nicht gespenstisch aus?


Einzig störend waren Myriaden von chinesischen Touristen, die kaum ein Auge für die Natur hatten, wenn sie sich nur davor fotografieren lassen konnten. Dazu stellten sie sich als Großfamilien immer so geschickt auf den Weg, dass keiner auch nur irgendwie daran vorbei kam. Zuerst höflich wartend, bis auch noch die letzte Oma und der Hund abgelichtet waren, sind wir schließlich aus reiner Notwehr dazu übergegangen, einfach durchs Bild zu laufen....
Gegen 8 Uhr waren wir dann in unserem Hotel – bisher waren übrigens alle Hotels top – und da blieb nur noch Kraft für einen Absacker in der Lobby und dann fielen wir  in unser supergemütliches Kingsize Bett mit 3  riesengroßen Kissen.....

Aber wir sind ja nicht zum Schlafen hier – und so ging es heute morgen wieder hinein in den Yellowstone . Wir wollten die eindrucksvollen Wasserfälle besuchen, einen Schlamm spuckenden Vulkan und das Drachenmaul, eine heiße Quelle, die rhythmisch aus einem Felsen sprudelt und deren Wasserschwall wie die Zunge  von eben einem Drachen aussieht.




Das ist das Drachenmaul, the  Dragon Mouth

Und hier der Schlammvulkan - kann man sehen wie er blubbert? Schade, dass man es nicht riechen kann, die Schwefelverbindungen stanken gewaltig vor sich hin....

Vor allem aber wollten wir heute Tiere sehen: die riesigen Wapiti Hirsche, Büffel in möglichst großen Herden und vor allem natürlich den Grizzly. Aber im Yellowstone ist es wie im Leipziger Zoo: die Tiere sind da, denken aber gar nicht daran, sich den doofen Touris zu zeigen. Unsere magere Ausbeute: ein Wapiti, der im Gras saß (!) und friedlich vor sich hinkaute., ca. 20 Büffel, leider meist als Einzeltiere. Einer davon war schwer verletzt, er hatte sich offenbar den rechten Hinterlauf gebrochen und schleppte sich vor uns über die Straße. (Vielleicht hätten wir da auf den Bären und die Geier warten sollen?) Und das wars auch schon – ach, nein beim Mittagessen im Freien rannten immer Erdmännchen um uns herum und hofften auf einen Abfall. Ist aber strengstens verboten und so musste sich das Tier selber kümmern.



Das ist der arme Kerl, der seinen Hinterlauf wohl gebrochen hatte.


Dann verließen wir den NP und es boten sich nochmals unvergessliche Bilder: weil nämlich der Park vor ca. 20 Jahren zu großen Teilen einem Feuer zum Opfer fiel, kann man jetzt, da das Grün erst am Nachwachsen ist, die Großartigkeit und Weite des Parks
Ermessen. Je höher die Bäume werden, umso mehr wird die Sicht eingeschränkt sein. Das war dann doch noch ein versöhnlicher Abschluss.



Am Nachmittag erreichten wir unser Ziel CODY, die wildeste Westernstadt im Wilden Westen und Heimat des legendären Buffalo Bill. Zum Schreien!!!  Hier laufen die Leute tatsächlich genau so herum, wie man sich das in Europa so vorstellt: Jeans, Westernstiefel, Cowboyhut und Schnickschnack am Hals. Es wäre übrigens sogar erlaubt, eine Waffe zu tragen,nur müsste diese beim Betreten öffentlicher Gebäude immer abgelegt werden. Und das ist wohl sogar den Leuten hier zu umständlich.

Thomas ließ sich nicht davon überzeugen, dass so ein kleidsamer Hut ein gutes Mitbringsel sei...

In Cody hat Buffalo Bill jede Menge Denkmäler

Wir nutzen die Gelegenheit und machten uns in einem urigen Restaurant – es sah aus, als hätte Buffalo Bill persönlich hier schon gespeist – über zwei superleckere Megasteaks her.  Hmmmmm, leck die Lippen und schnalz mit der Zunge – das ist Fleisch!!!

Danach saßen wir noch vor unserem kleinen Bungalow und haben Bergfest gefeiert. Morgen geht es zum Mount Rushmore und nach den angenehmen 27° werden es morgen wohl wieder 36° !



Freitag, 29. Juli 2011

Salt Lake City



Was wusste ich von SLC  bevor ich hinkam? Olympische Winterspiele 19??, Hauptstadt der Mormonen.
Was weiß ich jetzt?
1.     Die Stadt ist ein einziges Blumenmeer ( Wüste!!!)
2.     Sie ist quadratisch (praktisch ,gut) um den allerheiligsten Mormonentempel angelegt, der allerdings und ein wenig respektlos gesagt  an das Schloss in Disney World erinnert.
3.     An einem Freitag Nachmittag und Abend war die Stadt gespenstisch leer, es waren erkennbar in der Hauptsache Touris unterwegs.
4.     Die Architektur ist den Stalinbauten der 60er Jahre nicht unähnlich.
5.     Die Einheimischen, mit denen wir –vor allem im Tempelbezirk – zu tun bekamen waren ausgesprochen freundlich aber man hatte immer das Gefühl „Big Mormon is watching  you“ und dass sie nur auf den einen schwachen Moment warten, um zur grossen Missionierung anzusetzen.
6.     Mormonen tragen magische Unterwäsche.


Aber der Reihe nach. Nach dem üblichen Morgenritual und dem zweiten Spaziergang im Bryce Canyon standen ca. 400 km nach SLC auf dem Programm. An dieser Stelle muss ich mal kurz was zu unserem Guide sagen: Peter ist gebürtiger Holländer, der schon 20 Jahre in den USA lebt und mittlerweile auch die amerikanische Staatsbürgerschaft hat. Er ist ein sehr belesener und kenntnisreicher Mensch, der die langen Busfahrten mit interessanten Informationen und Geschichten füllt. Dabei gefällt mir, dass er sowohl den europäischen als auch den amerikanischen Blick auf die Dinge hat und also ziemlich objektiv urteilen kann.
Peter versorgte uns also mit Wissen über die Geschichte der Mormonenkirche, die ich aber hier nicht wiedergeben möchte – kann man ja bei Interesse mal googeln.....


Das Capitol des Staates Utah überblickt die gesamte Stadt


Wir kamen in die Stadt und fuhren zuerst zum Capitol, einer kleineren Ausgabe des Regierungsgebäudes in Washington. In den USA steht man auf dem Standpunkt, dass der Steuerzahler die Gebäude, die er bezahlt hat, auch besuchen kann und so eigentlich auch jedes Büro für ihn offen ist. Und genau diese Einstellung nahmen wir auch für uns in Anspruch. Vom Büro des Gouverneurs (der leider nicht da war) in die Räume der zwei Kammern und des Obersten Gerichts und dann noch auf eigene Faust ein wenig herumgeschnarcht. Kann man sich das in Deutschland vorstellen? Bei Frau Merkel anklopfen – ohne Voranmeldung und Sicherheitscheck?  Wohl kaum!



Danach fuhren wir noch ein wenig durchs Zentrum und schließlich ins Hotel. Für den Abend war ein Stadtrundgang  und ein Abendessen in einem Mormonenrestaurant angesagt. Dort erwarteten uns schon mehrere junge Damen, züchtig gekleidet, und warteten darauf, mit uns ins Gespräch zu kommen. Wie gesagt, sie gehen nicht offensiv vor, sondern warten auf einen günstigen Moment. Den fanden sie bei uns offenbar nicht, denn wir blieben unbehelligt. Das Essen war sehr lecker und danach gingen wir auf Fototour durch den Tempelbezirk.

Der allerheiligste Mormonentempel mit....



.....und ohne Beleuchtung.


Das Ergebnis ist der bereits oben geschilderte Eindruck. Ein von Peter besonders angepriesener Höhepunkt war der Besuch einer Probe des Tabernakelchors. Über 300 Sänger, Orgel und Orchester in einem Konzert- und Versammlungssaal, der sage und schreibe 21 000  Leute fasst. Das war schon eindrucksvoll. Die Musik war dann religiöses Bonbongedudel, der Chor vor allem laut, wurde aber vom Orchester noch übertroffen. Aber besonders abgefahren war der Dirigent: ein junger Mann, der meinte dem Chor immer vorsingen zu müssen, was er dann so gnadenlos falsch tat, dass er froh sein kann, dass der Chor nicht so gesungen hat....

Der Tabernakel Chor
Nach unserer Rückkehr spendierte Peter im alkoholfreihen Utah noch Wein für alle (Thomas blieb beim wirklich leckeren alkoholfreien Bier) und wir saßen noch ein Stündchen gemütlich in der Lobby.
Danach habe ich mein Tagebuch aktualisiert und die fehlenden Bilder nachgeliefert, damit ich ab heute wieder up to date bin, wenn es vom Yellowstone Nationalpark zu berichten gilt.

Na, nun hätte ich das Wichtigste doch fast vergessen: die magische Unterwäsche!!! Also – Fakt ist, dass die Mormonen eine besondere Unterwäsche tragen ( darüber übrigens normale Unterwäsche ). Diese ist weiß, aus seidigem Material und oft mit dem Aufdruck des Tempels versehen. Sie geht bis zum Knie und ist für Frauen im Brustbereich verstärkt, was also das Tragen von sexy Outfits ziemlich unmöglich macht. Für Männer ist die Wäsche im Genitalbereich verstärkt – es soll aber ein Gerücht sein, dass so Selbstbefriedigung verhindert werden soll ( weil doch der kleine Jesus weint, wenn der Joseph gewürgt wird ...) Aber wozu nun das Ganze? Auf www.mormon-underwear.com habe ich gelesen, dass die Unterwäsche eine besondere Verbindung zu Jesus herstellen und dazu führen soll, den Glauben nicht zu vergessen.
Ok.


Donnerstag, 28. Juli 2011

Bryce Canyon


Bryce Canyon

Als ob die Ereignisse des gestrigen Tages mit Rundflug über den Grand Canyon, dem Monument Valley und dem Lake Powell nicht schon genug gewesen wären – nein , auf unserem Weg ins Hotel machten wir schon einen ersten Stopp im BRYCE CANYON.  Wir fuhren also die Rockys  weiter hoch bis auf ca. 2600m und unser Guide betonte immer wieder, dass wir uns in Wüstengebiet befinden. Zu merken ist davon alles nichts. Der „Wüstenstaat“ Utah ist unglaublich grün – aber wiederum nur dank ständiger Bewässerung- Die Landschaft wechselte also von grasgrünen Feldern zu graugrünem Steppengebiet und Kiefernwäldern. Diese wachsen wegen der Höhenlage allerdings nur in Buschform , mal kleiner, mal größer.
Unser Guide versuchte uns  auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten, indem er sagte, dass manche  Besucher den Bryce Canyon sogar noch schöner finden als den Grand Canyon. Hallo? Das kann doch nicht sein – kann es doch!!! Schöner ist aber das falsche Wort. Die beiden Canyons sind jeder für sich so einmalig schön wie unterschiedlich. Aber während der GC wegen seiner unglaublichen Größe so unfassbar und unbegreiflich ist, erscheint einem der BC fast gemütlich.
Wir stoppen also im Nationalpark und machten einen ersten Spaziergang in der Nachmittagssonne. Die Felsformationen, die sich in unterschiedlichsten Formen vor uns auftürmten und deren von weiß über gelb, orange und rot wechselnden Farben  im Sonnenlicht mit jedem Schritt anders aussahen, waren einfach atemberaubend. Wir meinten die Barbarine, die Festung Königstein und die Wartburg zu erkennen, es gab Grotten und Felsenfesnster  und  ganze Ansammlungen von  vermeintlichen Menschengruppen.



Am heutigen Vormittag sind wir gleich noch einmal in den  BC gefahren und haben einen mehrstündigen Spaziergang gemacht, auf dem sich die Gruppe ziemlich auseinanderzog und man die sich bietenden Bilder ganz allein aufnehmen konnte.




Dann hieß es leider Abschied nehmen und nun sind wir auf dem Weg nach Salt Lake City, wo wir zuerst das Kapitol  und – wenn er Zeit hat – den Gouverneur besuchen. Das ist kein Witz. Mal schauen. Heute Abend werden wir bei Mormonen essen und den Tempel besichtigen– aber dazu morgen mehr.

In unserem sehr schönen Hotel mitten im Nationalpark gab es einen Laden mit traumhaftem Indianerschmuck. Ja,ja, ich weiß – ich bin Frau Elster, aber ich hätte dort Haus und Hof versetzen können. Hab ich natürlich nicht, aber ein paar kleine Teilchen mussten es schon sein....
Und eine andere Entdeckung machten wir auch noch- neben urigen Läden im Westernstil, stand doch da wahrhaftig ein Trabant mit Magdeburger Kennzeichen??